Woche 25 – 29.7.-4.8.2024

Aus dem Herzen – Montag, 29.7.2024

Ich verfolge gerade nebenbei einen Online-Kongress. Wenn mich ein Interview interessiert, klicke ich mitten rein und lasse kurz den Interviewpartner auf mich wirken.

Ein Augenblick reicht und schon spürt das Herz, wer aus dem Herzen spricht. Ist das dann eine Herzverbindung?

Atmen – Dienstag, 30.7.2024

Die Anstrengung legt sich langsam, der erste freie Raum kommt in Sicht. Ein paar Tage frei. Und schon ist so viel Interesse an anderen Dingen da, sogar kochen macht plötzlich Spaß.

Deshalb kann man auch nicht erwarten, dass man unter Volllast (Job, Kinder etc.) großartig viele neue Dinge lernt oder erschafft. Ein System braucht tatsächlich ein wenig Leere, um zu atmen. Ich merke das zumindest ganz deutlich.

Alter – Donnerstag, 1.8.2024

Gestern ist der Mann 60 geworden. Er war 36, als wir uns kennengelernt haben.

Alter ist eine merkwürdige Sache. Menschen waren mit 60 Jahren für mich steinalt, als ich jünger war. Heute sehe ich das natürlich anders, ich bin ja mitgewachsen.

Irgendwie versteht man Alter erst, wenn man selbst älter wird. Erfahrungen muss man halt selber machen.

Druck raus – Samstag, 3.8.2024

Herrje, das ist wieder ein vollkommen zerstöpselte Woche, was das Schreiben angeht. Und schön ist sie auch 🙂

Interessant ist ja, dass ich mir das schlechte Gewissen selber mache. Dabei brauche ich unbedingt auch mal Ruhe vom „tun müssen“. Also, wo ist das Problem? Es sitzt vorm Laptop und schreibt hier gerade.

Druck rausnehmen. Einfach mal den Druck rausnehmen. Hört sich einfach an, ist in der Praxis aber oft nicht. Erlerntes „schaffen müssen“, etwas „erreichen müssen“. Kein Platz für Ruhe.

Das Antreiberlein zu erkennen und mit ihm (oder ihr) in den Dialog zu gehen, das ist ein Weg. Rein zu spüren oder auch direkt rein zu fragen, warum es denn so drängelt. Nicht wegdrücken, sondern wahrnehmen.

Alles zulassen – Sonntag, 4.8.2024

Heute Vormittag ein Todesfall in der Familie. Zwar nicht ganz nah, aber doch nah genug. Und ich bin in dieser Woche an einem Ort, an dem ich mich sehr sehr wohl fühle, an dem mein System zur Ruhe kommt.

Ich fühle, wie gleichzeitig die ganze Bandbreite an Geschehnissen da sein kann, von glücklichen Fügungen bis zum Tod. Normalerweise würde ich mich jetzt in die Trauer stürzen und alles wäre grau. Und natürlich bin ich jetzt nicht mehr genau so unbeschwert wie vor der Nachricht, doch ich merke, wie auch meine Freude über diesen Ort geblieben ist.

Die ganze Bandbreite halten können und alles zulassen …


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