Magische Umbauphase – Montag, 13.5.2024
Ich war heute bei einer Frauenärztin. Ich war das ganze letzte Jahr nicht bei der FA, weil ich nach meiner Myom-Odyssee 2019 bis 2022 erst einmal eine Frauenarzt-Pause brauchte (ja, war wirklich so).
Nicht nur, dass mich dieser Ausflug durch den sommerlich-nachmittäglichen Hamburger Straßenverkehr so viel Energie gekostet hat, dass es heute Abend erst einmal Frust-Essen gab („emotional eating“ ist ein Thema beim Nervensystem).
Ich fühlte mich außerdem plötzlich wie 100, als mir die junge Ärztin erzählte, was der Körper in der Perimenopause so anstellt, was die Eierstöcke noch so treiben. Es klang nach „lassen Sie sich von der Ruhe nicht täuschen, drinnen herrscht Chaos“. Hörte sich ziemlich deprimierend an und es war auch nicht ein Fünkchen „Sie schaffen das schon“ dabei.
Doch zum Glück beschäftige ich mich auch selbst damit und weiß, dass in diesen Jahren bei uns Frauen auch noch ganz andere Dinge passieren, und zwar magische. Dass viele in ihrer zweiten Lebenshälfte erst beginnen, das zu tun, wofür sie eigentlich auf die Welt gekommen sind. Dass sie sich nach den jahrelangen Sorge“pflichten“, die viele für Kinder und Haushalt hatten, jetzt endlich selbst an die erste Stelle setzen. Dass wir auch spirituell an Größe gewinnen und zu weisen Frauen werden, wenn wir es zulassen. Jede auf ihrem Gebiet.
Wie schön wäre es und wie viel positiver könnten Frauen dieser Zeit entgegensehen, wenn dies alles auch in der Schulmedizin so kommuniziert werden würde. Frau ist halt kein reparaturbedürftiges Objekt, sondern einfach in einer magischen Umbauphase.
Es mir selbst beweisen – Dienstag, 14.5.2024
Puh, heute war ein langer Tag. Aus einem Webinar nehme ich heute Abend etwas fürs Mindset mit:
Das „Was, wenn es nicht funktioniert?“ einfach mal ersetzen mit „Ich beweise mir selbst, dass es geht!“ Finde ich gut!
Träume und Disziplin – Donnerstag, 16.5.2024
Gestern habe ich verpasst. Nicht geschrieben. Ich habs erst spätabends im Bad gemerkt und wollte schon an den Rechner gehen, habe aber dann gedacht „nu is aber gut“. Ich hatte wirklich die Befürchtung, wenn das jetzt einreißt, dass ich das Schreiben vergesse, dann fällt das ganze Projekt ins Wasser.
Aber nichts da. Mal vergessen oder auslassen muss drin sein. Sonst wäre ich auch echt zu streng mit mir.
Es geht natürlich um Disziplin. Laut der Schriftstellerin Elizabeth George geht nichts ohne Disziplin. Sie schreibt zwar, dass man Talent, Leidenschaft und Disziplin fürs Schreiben bräuchte. Doch Talent und Leidenschaft allein reichten nicht. Tatsächlich merke ich das (jetzt) auch. Ich war immer der Meinung, es würde vollkommen genügen, wenn jemand Talent und Leidenschaft hat. Doch offensichtlich tut es das nicht.
Bekommt man seine PS nicht auf die Straße, bleibt ein Traum leider wirklich nur ein Traum. Wobei es auch in Ordnung ist, wenn ein Traum in der Traumwelt bleibt. Man muss nur wissen, für welche Träume das ok ist und welche unbedingt real werden sollen. Das ist wichtig. Einfach mal 20 Jahre weiterdenken und sich dann vorstellen, ein Traum wäre nicht realisiert. Wie ist es dann?
Grundbedürfnisse – Freitag, 17.5.2024
Hmmm, ich frage mich gerade, ob es besser ist, in gewohnten Gefilden zu schreiben oder außerhalb des Gewohnten zu sein. Eigentlich sagt man ja, dass es gut ist, das Gewohnte zu verlassen. Wenn man aber, so wie wir heute, nicht zu Hause ist, und ich schreiben möchte, merke ich (mal wieder), dass das nicht so einfach klappt.
Hätte ich ein festes Thema, würde es mir schwer fallen, jetzt darüber zu schreiben. Eben weil mein Organismus gerade damit beschäftigt ist, in einem fremden Umfeld Sicherheit und Harmonie zu finden. Dieser Gedanke spiegelt sich in der Bedürfnispyramide von Maslow wieder: Wenn die Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, ist kein Platz für Selbstverwirklichung oder etwas anderes in der Richtung.
Geschichten – Samstag, 18.5.2024
Auf der KLP im Wendland habe ich heute Ohrringe gekauft. Der junge Mann am Stand erzählte mir die Geschichte, wie eines der Ohrringpaare zu seiner Farbe gekommen ist.
Ich habe diese Farbe dann zwar nicht genommen, aber wir hatten noch ein schönes kleines Gespräch über die Wichtigkeit von Geschichten. Es ist gut, wenn man eine Geschichte zu einem Produkt erzählen kann (nicht nur zu einem Produkt, auch zu Entscheidungen, Bekanntschaften etc.). Und wenn man darüber nachdenkt, hat tatsächlich alles eine Geschichte. Man macht sich nur nicht die Mühe, diese Geschichte zu heben.
Wenn ich jetzt diese Ohrringe zum Tragen aussuche, werde ich mich jedes Mal an dieses kleine Gespräch erinnern und damit auch an den Ort und den Verkäufer. Eine neue Geschichte ist entstanden.
Individualitätsbestreben – Sonntag, 19.5.2024
Unser 2. Tag auf der KLP heute war auch wieder sehr erlebnisreich. Besonders lauschig und schön fand ich es in Diahren.
Interessant ist, dass das Publikum von Wunderpunkt zu Wunderpunkt (so heißen die einzelnen Ausstellungs- und Veranstaltungsort der KLP) ein anderes war. Verschiedene Orte ziehen unterschiedliches Publikum an. Was mir auch aufgefallen ist, dass „anders sein“, auch vom Look her, nicht so funktioniert. Man gliedert sich immer einer Gruppe Mensch an, die so ist, wie man selbst. Und auch die haben eben ihre Kleider“ordnung“.
So führt uns auch unser Bestreben nach Individualität wieder in eine Gruppe. Zwar in eine andere, als die, in der wir bisher waren, aber immerhin.
Abschluss Woche 14
Und schon ist auch in Woche 14 vieles aus dem Kopf ins Journal gebracht.
Liebe Grüße ans kreative Universum 🙂